
In Zusammenarbeit mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung fördert die Landeshauptstadt Kiel auch in den Jahren 2017 / 2018 zahlreiche neue inklusive Projekte, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Insgesamt wurden für diese neuen inklusiven Projekte 100.000,– € bereitgestellt.
Hier ein Überblick über die aktuell geförderten Projekte (Stand: 18.12.2017)
Inklusion im Kanu- und Wassersport
vom Kieler Kanu-Klub von 1921 e. V.
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines nachhaltigen Konzeptes zur Entwicklung inklusiver Sportangebote in Kanu- und Wassersportvereinen in Kiel. Dies geschieht durch Veranstaltungen, Workshops und Präsentations- und Mitmachangebote.

Symbolfoto – Wassersportler. Copyright: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de
In allen Projektumsetzungsphasen sind Menschen mit und ohne Behinderung aktiv beteiligt. Hierdurch werden mittel- und langfristig verbesserte Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung in allen Wassersportarten erreicht.
Während der „Special Olympics Deutschland“ (SOD) im Mai 2018 wird an der Hörn ein fester Informationsstützpunkt zu verschiedenen Wassersportarten mit dem Schwerpunkt Kanu-Sport eingerichtet sowie Bewegungs- und Mitmachübungen für Athletinnen und Athleten der SOD angeboten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von Inklusionsprojekten an Schulen und Einrichtungen.
Naturkunst
vom musiculum
Ein Jahr lang werden sich an 30 Terminen nachmittags 15 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung mit dem Thema „Naturkunst“ gestalterisch und musikalisch auseinandersetzen und am Ende ihre Ergebnisse bei einer Abschlusspräsentation vorführen. Die Kinder und Jugendlichen erstellen Bilder, Skulpturen, Instrumente und Klangobjekte unter Verwendung verschiedener Mal- und Bearbeitungstechniken. Es wird zudem in Groß- und Kleingruppen musiziert und Lieder zum Thema „Naturmusik“ werden gesungen.
Verfestigung des Kieler Netzwerkes Sport und Inklusion INTUS
von NANK e. V. (Neue Arbeit Neue Kultur)
Das sich stetig entwickelnde Netzwerk Sport und Inklusion INTUS hat zwischenzeitlich 14 Mitglieder aus den Reihen der Sportvereine und Organisationen aus der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Die bisher geleistete Arbeit sowie das entstandene Netzwerk sollen gefestigt und die Außenwirkung verstärkt werden.
Ein Arbeitsschwerpunkt des Netzwerkes wird zudem die aktive Zusammenarbeit mit den im Mai nächsten Jahres in Kiel stattfindenden „Special Olympics Deutschland“ sein.
Raum für mich
von stadt.mission.mensch
Das Projekt richtet sich an volljährige Frauen, die psychisch erkrankt beziehungsweise körperlich beeinträchtigt und / oder wohnungslos/von Wohnungslosigkeit bedroht sind.
Zusätzlich zu den bestehenden tagesstrukturierenden Angeboten im Treff der Frauenberatungsstelle sollen unter sicheren Rahmenbedingungen der Umgang miteinander, das Aushandeln angemessener Strukturen und Regeln sowie die Gestaltung gemeinsamer Freizeit und die Organisation des täglichen Angebots erfahren werden. Hierzu gehören gemeinsame Aktivitäten wie Kochen, Einkaufen, Einnahme von Mahlzeiten sowie Besuche von Informations- und sonstigen Veranstaltungen.
Inklusion im Stadion
vom DRK Kreisverband Kiel e. V.
Seit Anfang 2015 erhalten bei Heimspielen von Holstein Kiel blinde oder stark sehbehinderte Fußballfans von ehrenamtlichen „Blindenreportern“ über Kopfhörer eine detaillierte Berichterstattung des Spiels und erleben dazu hautnah die Atmosphäre im Stadion. Es ist nun beabsichtigt, einen eineinhalbminütigen Videoclip zu produzieren, der das selbstverständliche Miteinander von erblindeten und sehenden Fußballfans zeigt.

Symbolfoto – Fußballstadion. Copyright: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de
Der Videoclip wird auf der LED-Leinwand im Holsteinstadion, auf der Homepage von Holstein Kiel und vom DRK Kreisverband sowie in den sozialen Medien und evtl. in Kieler Kinos gezeigt.
Selbstverständlich wird der Videoclip für blinde und stark sehbehinderte Menschen auch in Audiodeskription erstellt.
Sicher und selbstbestimmt
von PETZE – Institut für Gewaltprävention
Menschen mit Behinderung werden an sechs Terminen mit jeweils 4 Stunden als Expertinnen und Experten in eigener Sache zu den Themenbereichen „Liebe und Gefühle, Sexualität und Körper, Arbeit, Wohnen und Freizeit, sowie Beratung, Selbstbestimmung, Prävention von sexualisierter Gewalt und einschlägiger Rechtsfragen“ geschult.
Sie können nach dieser Schulung in der von Aktion Mensch geförderten Wanderausstellung „Echt mein Recht!“ ihr gewonnenes Wissen als Ausstellungsbegleiterin / Ausstellungsbegleiter weitergeben. Die Ausstellungsbesuche werden durch die PETZE begleitet und evaluiert.
Online-Vernetzung für den Kieler Inklusionssport
von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft LV SH e. V.
Das Projekt „Sportpartnerbörse“ stellt die logische Fortführung des im diesem Jahr gestarteten Projekt „Online-Vernetzung des Kieler Inklusionssports“ dar.
Unter Beteiligung des Beirates für Menschen mit Behinderung wurde in einem zielgruppeneinbeziehenden Workshop ein entsprechender Fahrplan erstellt, um eine passgenaue Vernetzung zu gewährleisten. Die entwickelte App für PC, Laptop und Smartphone möchte alle inklusiven Sportangebote und behindertengerechten Sportanlagen auf einer interaktiven Übersichtskarte darstellen und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Sportlerinnen und Sportlern mit und ohne Behinderung bieten.
Die nun aufzubauende Sportpartnerbörse bietet unter anderem eine Zeitabfrage und eine sogenannte „Suchen-Bieten-Plattform“ in Echtzeit an. Damit wird die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe verbessert.
SGB II – Gruppe
vom Frauennotruf Kiel
Eine Gruppe von erwerbslosen Frauen mit und ohne Behinderung trifft sich seit einem Jahr einmal in der Woche. Mehrere Teilnehmerinnen wünschen die Fortsetzung der Gruppe, da sie dadurch aus der Isolation heraustreten können und mehr Halt bekommen.
Kieler Woche inklusiv – Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung
von stadt.mission.mensch
Im Rahmen der Kieler Woche fand am 17.6.2017 ein inklusives Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung im Sport- und Begegnungspark Gaarden statt.
Neben Spiel- und Mitmachangeboten für alle Menschen konnten Sportlerinnen und Sportler an unterschiedlichen Sportwettbewerben (Fußball, Floorball, Basketball, Handball) teilnehmen.
Es sollte besonders das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert werden. Die stadt.mission.mensch kooperierte bei diesem Projekt mit dem Bereich Sport und Inklusion der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.
Weitere Infos
Falls Sie Fragen oder Anregungen zu einzelnen Projekten haben, wenden Sie sich bitte an die Leitstelle für Menschen mit Behinderung im Amt für Soziale Dienste, Stephan-Heinzel-Str. 2, 24116 Kiel; Tel.: 0431 – 901/3277 oder per Mail an
Foto credits: Daniela Buchholz | www.danielabuchholz.de @geselleschaftsbilder
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